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Alle Dienste Offline: Garmin soll nach Hack 10 Mio. Dollar zahlen

Beim Wearable-Hersteller Garmin kam es vor einigen Tagen zum Totalausfall, einige Dienste funktionieren noch immer nicht.

Alle Dienste Offline: Garmin soll nach Hack 10 Mio. Dollar zahlen 29. Juli 2020Kommentar hinterlassen

Bereits vor Tagen unterlag Garmin einen Totalausfall, der nach wie vor für weitreichende Einschränkungen bei den Nutzern sorgt. Zwar sind einige der betroffenen Systeme und Dienste – einschließlich Garmin Connect – wieder in Betrieb, dennoch haben die Nutzer nach wie vor mit Einschränkungen zu kämpfen.

Garmin bestätigt Ransomware-Angriff

Das Unternehmen hat mittlerweile bestätigt, dass die Probleme durch einen Erpressungs-Trojaner verursacht werden. Die bösartige Ransomware-Software hätte dabei „einige der Systeme verschlüsselt“ und so wohl eine Kettenreaktion ausgelöst. „Infolgedessen wurden viele unserer Online­dienste unterbrochen, darunter Website-Funktionen, Kundensupport, kundenorientierte Anwendungen und Unternehmenskommunikation“, heißt es in der Erklärung von Garmin. Laut der Mitteilung wurde umgehend damit begonnen, die Art des Angriffs zu analysieren und die Systeme nach und nach wiederherzustellen.

Erpresser fordern 10 Millionen Dollar für Freischaltung

Wie diversen Quellen zu entnehmen ist, fordern die Angreifer eine Summe in Höhe von 10 Millionen Dollar, um die Verschlüsselung der Garmin Systeme aufzuheben. Laut Aussagen von einigen Garmin-Mitarbeitern, welche in diesem Fall Anonym bleiben wollen, liegt der Firma ein Erpresserbrief vor. Sollte das Unternehmen die genannte Summe nicht bezahlen, blieben alle Systeme durch WastedLock Ransomware weiterhin unerreichbar.

Millionen Nutzer weltweit kommen nicht an Ihre Daten

In dem Erpresserschreiben heißt es dabei, dass Garmin die E-Mail nicht an Dritte weitergeben dürfe. Somit dürfte in diesem Fall nicht die Polizei eingeschaltet oder der Angriff an die Presse getragen werden.

Es dürfte aber eher unwahrscheinlich sein, dass Garmin sich auf diesen dubiosen Deal eingelassen hat. Viel eher wird das Unternehmen derzeit damit beschäftigt sein, Backups zu prüfen und schnellstmöglich einzuspielen. Da der Wearable-Hersteller durch seine Größe bedingt natürlich über eine riesige Datenmenge verfügt, ist es kaum verwunderlich das dieser Prozess mehrere Tage andauert.

Für die Nutzer von Garmins Geräten (z.B. Smartwatches) dürfte das ein Schwacher Trost sein – Sie kommen seit Tagen nicht an Ihre Daten und können die Wearables nicht wie gewohnt nutzen.

Garmin ist seit Tagen offline
Quelle: garmin.com

Mittlerweile hat Garmin eine FAQ verfasst, um die Nutzer über den Ausfall aufzuklären. Nachstehend einige Antworten von Garmin:

  • Sind während des Ausfalls Garmin Connect Kundendaten verloren gegangen?
    Obwohl während des Ausfalls nicht auf Garmin Connect zugegriffen werden kann, werden die während des Ausfalls von Garmin-Geräten erfassten Aktivitäts-, Gesundheits- und Wellnessdaten auf dem Gerät gespeichert und erscheinen in Garmin Connect, sobald der Nutzer sein Gerät synchronisiert.
  • Ich bin ein inReach-Kunde. Kann ich während des Ausfalls weiterhin SOS-Notruf und Nachrichten verschicken?
    Der inReach SOS-Notruf und Nachrichtendienst bleibt voll funktionsfähig und ist durch den Ausfall nicht beeinträchtigt. Dies gilt auch für die MapShare Webseite und die E-Mail-Antwortseite. Den Status für inReach-Geräte finden Sie hier.
  • Ich habe ein neues Garmin-Produkt. Wann werde ich in der Lage sein, es mit Garmin Connect zu koppeln?
    Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Garmin Connect Funktionalität.
  • Hatte der Systemausfall Auswirkungen auf meine Daten?
    Garmin liegt kein Hinweis vor, dass sich der Ausfall auf Ihre Daten, einschließlich Aktivitäts-, Zahlungs- oder anderer persönlicher Daten, ausgewirkt hat.

 

Einige Dienste von Garmin sind bereits wieder funktionsfähig, andere sind nach wie vor von der Außenwelt abgeschnitten. Ebenso sind diverse Bereiche der Webseite für die Nutzer nicht aufrufbar. Wann das Unternehmen wieder zum Normalbetrieb zurückkehren kann, ist also weiterhin offen.

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