Am Samstag, dem 7. Juni, verabschiedete die Europäische Union ihre lang erwartete „KI-Verordnung“ (AI Act), die zukünftig die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Europa klar regelt. Unternehmen, die KI-Technologien einsetzen oder anbieten, stehen nun vor wichtigen Herausforderungen.
Schutz der Nutzer steht im Vordergrund
Die KI-Verordnung zielt darauf ab, Risiken im Umgang mit KI-Systemen deutlich zu reduzieren. Dazu werden Anwendungen in Risikoklassen eingeteilt. Hochrisiko-Systeme, wie etwa KI in medizinischen Geräten oder autonom fahrende Fahrzeuge, unterliegen künftig strengen Prüfverfahren und umfangreichen Transparenzpflichten.
Zudem müssen Unternehmen sicherstellen, dass KI-generierte Inhalte klar als solche gekennzeichnet sind, um Manipulation und Missbrauch vorzubeugen.
Webhosting und Cloudanbieter besonders betroffen
Cloud- und Webhosting-Anbieter stehen ebenfalls vor neuen Herausforderungen. Laut der Verordnung müssen Anbieter nun nachweisen, dass ihre Infrastruktur ausreichend sicher ist, um KI-Systeme vor Cyberattacken oder Manipulationen zu schützen. Hosting-Anbieter, die KI-basierte Dienstleistungen anbieten, werden zusätzliche Zertifizierungen und Kontrollen durchlaufen müssen.
Branchenverbände reagieren zwiespältig
Während Verbraucherschützer und Datenschützer die Regelung begrüßen, reagiert die Wirtschaft gespalten. Insbesondere kleinere Unternehmen sehen sich vor zusätzliche bürokratische Herausforderungen gestellt, während große Konzerne die Regelungen begrüßen, da diese klare rechtliche Rahmenbedingungen schaffen.
Experten rechnen damit, dass sich in den nächsten Monaten die Implementierung der Vorschriften zu einem zentralen Thema in der gesamten Tech-Branche entwickeln wird.